Mittwoch, 7. März 2012

Warum haben wir so strenge Bestimmungen für die Laufräder?

Größe: Um den
Rücken des Tieres zu schonen, bedarf es einem Laufrad mit einem so großen
Durchmesser, dass das Tier beim Laufen einen geraden Rücken hat, wie beim Laufen
über eine Ebene. Dauerhaftes Laufen in zu kleinen Laufrädern kann irreparable,
schwere und vor allem schmerzhafte Schäden des Rückens zur Folge haben. Zudem
muss man bedenken, dass das Tier in einem zu kleinen Laufrad eine sehr
unnatürliche Laufstellung einnehmen muss: Mit den Vorderbeinchen läuft es
„bergauf“ und zeitgleich mit den Hinterbeinchen „bergab“. Die Schwanzlänge muss
bei der Körperlänge mitberücksichtig werden, da normalerweise der Schwanz beim
Laufen knapp über dem Boden zur Stabilisierung benutzt wird; ein erhöhtes Halten
ist eine erzwungene Fehlhaltung, die aber bei zu kleinen Laufrädern notwendig
ist, damit die Schwanzunterseite sich im Laufrad nicht wundscheuert. Das alles
kann einfach verhindert werden, indem man ein Laufrad zur Verfügung stellt, das
groß genug ist.
Der
Schereneffekt beschreibt die Problematik, die sich bei Laufrädern mit
Querstrebe ergibt: Beim Verlassen des Laufrades kann sich das Tier zwischen
Querstrebe und Standfuß einquetschen. Neben den tödlichen Verletzungen, die
dabei passieren können, verlieren dabei immer wieder Tiere Beinchen oder
Schwänzchen. Wir empfehlen daher Laufräder mit einer geschlossenen und einer
offenen Seite (oder alternativ Öffnungen an einer Seite, an der kein Standfuß
sein darf).
Plastik:
Nagetiere heißen nicht ohne Grund so: Sie nagen gerne, auch das eigene Mobiliar
ist davor nicht bewahrt. Plastik kann aber splittern und zu äußeren und inneren
Verletzungen führen. Beim Verschlucken kommt zusätzlich das Risiko einer
Vergiftung, da bei der Entwicklung der meisten Nagetiermöbel nicht die
Gesundheit des Tieres, sondern die Optik des Produktes im Vordergrund steht.
Bisher hat nur die Firma Transonique eine Laufrad-Reihe auf den Markt gebracht,
die nachweislich weder giftig ist, noch splittert, weswegen wir bis auf diese
Laufräder nur Holzlaufräder empfehlen.
Bei
Metalllaufrädern aus dem Handel besteht die Lauffläche entweder aus
feinen Metallgittern, in denen sich schnell ein Nagel, Zeh oder Fuß hängen
bleiben kann, oder Metallstreben, meist mit einem Juteband umschlungen, wo aber
trotzdem Pfötchen verfangen können bzw. bei denen in den Fäden des Jutebands
schnell mal ein Füßchen hängen bleiben kann, weswegen wir auch Laufräder aus
Metall nicht empfehlen.
Der Joggingball
ist aus gutem Grund auf der Liste des tierschutzwidrigen Zubehörs. Die Sicht ist
für die Tiere verzerrt, ihr Geruchssinn, auf den sie sich unbedingt verlassen
können müssen, ist abgeschottet, es kann kaum frische Luft in die verschlossene
Kugel, die Atmung wird erschwert, die Kugel ist so klein, dass ein Laufen mit
geradem Rücken unmöglich ist und nicht zuletzt können sie sich in den Kugeln
leider sehr leicht bei Stürzen oder Anstoßen verletzen. Es handelt sich hierbei
nicht um eine Kleinigkeit, sondern um Tierquälerei.