Anfang Februar ereilte ...
... uns der Hilferuf einer tierlieben Familie, dass bei der
Ferienpension im Skiurlaub zwei ca. 2 jährige Teddykaninchen dringend unsere Hilfe bräuchten. Sie wären komplett verfilzt, hätten nur
wenig kotverschmutztes Stroh als Wärmeschutz bei -15°C und bekämen Wasser nur in
einem leerem Joghurtbecher, klar, dass die Tiere durstig blieben, da bei diesen
Temperaturen das Wasser sofort gefror.
Die Familie suchte das Gespräch mit den dortigen Besitzern, doch
diese zeigten sich uneinsichtig, die Kaninchen wären lästig geworden und sie
warten auf den Sohn, der die Kaninchen abschlagen könnte. Doch die Besitzer
willigten ein, die Beiden der Familie mitzugeben.
Bei uns glühten in dessen die Telefone, Emails wurden nach der
Reihe versendet, denn wir hatten nur 2 Tage Zeit etwas zu arrangieren, da die
Abfahrt aus dem Skiurlaub fest stand.
Wie wichtig es ist genügend Pflegestellen zu besitzen, sei es
auch nur eine absolute Notfallpflegestelle für eine Woche, spürten wir in diesem
besonderem Fall. Denn unser eigentliches Problem dabei war, dass wir aktuell
leider keine Pflegestelle für Kaninchen haben und es aufgrund 2 großer
Kaninchennotfälle in Österreich im Moment bei sämtlichen
Tierschutzorganisationen Mangel an Pflegeplätzen für Kaninchen gibt.
Notfallsquartiere kann man einfach nie genug haben im Tierschutz.
In unserem Fall handelte es sich um einen männlichen
unkastrierten Rammler und um eine unkastrierte östrogengeladene Dame, was die
Situation noch ein wenig kniffliger gestaltete, denn natürlich mussten beide so
schnell wie möglich kastriert werden. Außerdem waren die beiden so schwer
verfilzt, dass sich die Tiere nicht richtig bewegen konnten. Die schlimmsten
Filzplatten und -klumpen entfernten wir in mühevoller Kleinstarbeit, der Rest
wurde dann im Zuge der Kastration weggeschoren.
An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei der
Tierarztpraxis Rankgasse, Mag. Nina Brabetz (www.tierarztpraxis-rankgasse.at) bedanken,
ohne ihr Engagement und Unterstützung hätten wir die Rettungsaktion nicht so gut
durchführen können. Die beiden Teddy´s wurden hier optimalst versorgt,
kastriert, geschoren und komplett untersucht samt Kotprobe, welche leider auf
Kokzidien und Giardien positiv war.
Zudem wollen wir uns auch herzlichst beim Tierheim Dechanthof
(www.tierheim-dechanthof.at) bedanken, die
sofort mit uns kooperierten und die Teddy´s nach Kastration und Erstversorgung
aufnahmen.
1 Woche blieben Valerius, der grau-weiße Teddybub, benannt nach
dem Wissenschaftler Valerius Cordus und die blauäugige Schönheit mit dem
schneeweißem Fell, genannt Eleonora, gerufen jedoch Elli, in unserer Obhut zur
Intensivpflege nach der Kastration als auch zur Parasitenbekämpfung.
In dieser Woche mauserten sich die beiden Zwerge von verstörten,
angriffslustigen und panischen Tierchens zu Weltenkuschlern und konnten ihre
Pfleger mit ihrer neugierigen und lebensfrohen Art sofort verzaubern.
Sie gewannen Vertrauen in den Menschen, wurden neugierige
Erkunder, lernten von der Hand Leckerlis zu nehmen, wurden vergesellschaftet,
auf getreidefreie Ernährung umgestellt und genossen ihr freies Leben ohne
Käfiggitter v.a. zu zweit.
Am Sonntag, den 19.2.2012 haben wir Elli und Valerius in die
Obhut des Tierheim Dechanthofes übergeben, wo sie nun ein neues artgerechtes zu
Hause suchen, das sie die alten seelischen Wunden vergessen lässt.
Natürlich gab es von uns auch noch ein Carepaket für die Süßen
mit, da jeder Tierschutzverein auf die Kosten achten muss. Elli und Valerius
zogen gut versorgt mit 2kg Kräuterheu, einem Korb voll Gemüse und frischen
Kräutern, sowie Leckerlis und getrockneten Kräutern und Blüten fürs Heu
aus.
VIELEN DANK ALLEN BETEILIGTEN FÜR DIESE TOLLE RETTUNGSAKTION
– so macht Tierschutz Freude.
Liebe Grüße vom Team der
NFHÖ
