Samstag, 10. März 2012

01.01.2012 1+3 = die Geschichte der ausrangierten Weihnachtsgeschenke

Die Zeit zwischen Weihnachten ...

... und Silvester ist ohnedies eine ziemlich aufregende und
stressige und so haben wir eigentlich sehr viel Glück gehabt, wenn man bedenkt,
wie schlimm diese Geschichte ausgehen hätte können.

Als ein Teammitglied nach einem langen Tag nach Hause kam, stand
nämlich eine kleine blaue Pappschachtel vor ihrer Haustüre mit der Aufschrift
"BITE HELFEN! DANKE"

Glücklicherweise hat diese Botschaft dazu geführt, dass sie
hinein gesehen hat und da entdeckte sie ganz verschüchtert kauernd eine
verletzte Maus, bei genauerem Blick darauf, schien es sich um eine Stachelmaus
zu handeln.
Doch plötzlich raschelte es daneben und zum Vorschein kam ein
Hamsterchen, dann noch eines und dann noch eines. Ein schneller Handgriff durch
das Heu in der Schachtel brachte Vergewisserung: es waren 4 Tierchen in dieser
kleinen Papierschachtel, die in der Eiseskälte nur mit ein wenig Heu befüllt am
Boden stand. Kein Wasser, kein Futter, keine dämmenden Materialien, die vor der
Kälte schützen hätten können.
In der warmen Wohnung wurden die Tiere erst einmal einzeln
gesetzt und kurz untersucht. Bei den Hamsterchen handelte es sich um 3
wunderhübsche chinesische Streifenhamsterdamen, die Gott sei Dank nur leichte
Verletzungen hatten. Hier eine Bisswunde, da ein zerbissenes Ohr und dort ein
zugekniffenes Auge. Alle drei ließen sich gut angreifen und untersuchen und wir
haben große Hoffnungen, dass sie sich schon bald gänzlich erholt haben von dem
Stress.
Ob sie tragend sind, wird erst die Zeit zeigen, daher bleiben
"Agatha Christie", "Amélie" und "Aurelia" erst einmal in
Schwangerschaftsquarantäne, bevor sie ausziehen dürfen. Damit sie vielleicht
trotzdem schon vorher ein Herz bezaubern können, werden ihre
Vermittlungsanzeigen schon bald online gestellt werden, doch im Moment sollen
sie sich mal ganz in Ruhe auskurieren können.



Nicht ganz so glimpflich ist die Stachelmaus davongekommen: Sie
hat massive Verletzungen, viele Wunden und der Großteil des Schwanzes fehlt
auch. Bei ihr erwarten uns wohl noch viele Tierarztbesuche und auf jeden Fall
ein langer Heilungsprozess, weshalb wir für sie in den nächsten Tagen eine
Patenschaftsaktion starten werden.


Der tollen Teamarbeit haben wir es zu verdanken, dass sich
gleich Pflegestellen für die 4 Schützlinge gemeldet haben und sie somit noch am
selben Abend in schöne Pflegeheime umsiedeln konnten.
Warum es zu dieser Situation kommen konnte, wissen wir leider
nicht, da wir keine weiteren schriftlichen Hinweise erhalten
haben. Aufgrund des Aussehens vermuten wir aber, dass die Maus älter als die
noch sehr jung aussehenden Hamster ist und dass ihre Verletzungen auch schon
über einen längeren Zeitraum zugefügt worden sein müssen.
Im Gegensatz dazu scheinen die Verletzungen der Hamster noch
nicht lange zurückzuliegen. Spekulationen wie, dass die drei Hamstermädels ein
Weihnachtsgeschenk waren und mit der Maus gemeinsam gehalten worden waren,
liegen zwar nahe, aber wissen können wir es natürlich nicht.
Doch leider ist das Wissen um artgerechte Haltung noch nicht
sehr verbreitet und so kommt es immer wieder dazu, dass unterschiedliche
Tierarten zusammengehalten werden, das klassische Beispiel ist die immer noch
praktizierte 1 Kaninchen & 1 Meerschweinchen-Situation.
Wie es mit unseren 4 Schützlingen weitergeht, werden wir euch
selbstverständlich in unserem Forum wissen lassen und wir
hoffen jetzt schon auf liebe Seelen, die sich zutrauen, ein Tier mit schwerer
Vergangenheit zu sich zu nehmen, denn alle 4 haben bestimmt eine schwere Zeit
hinter sich und verdienen Superplätzchen, wo sie ihr ganzes Leben glücklich
verbringen dürfen.
Liebe Grüße vom Team der
NFHÖ